Armut in und durch Erziehungshilfen

Aufgaben und Handlungsmöglichkeiten der Kinder- und Jugendhilfe
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Hindernis

Dokumentation zum Fachforum

 

Prof. Dr. Sabine Andresen: Perspektiven auf Kinder- und Jugendarmut, Befunde und Handlungsspielräume

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John Kaplick

Positionspapier: Bereitstellung digitaler Medien für junge Menschen in (teil)stationären Angeboten der Hilfen zur Erziehung 05/2021

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www.kjlr-brandenburg.de

 

Familien die von Armut betroffen/bedroht sind, haben es oft nicht leicht. Sozialer Ausschluss, Bildungsungleichheiten oder etwa der Druck, die Familie – oft in beengten Wohnräumen – mit dem wenigen Geld durchzubringen. Kein Wunder, dass diese Familien die größten Nutzer*innen der Erziehungshilfen sind (ca. 59 %). Die Corona-Pandemie hat dies nochmal deutlich verschärft bzw. offengelegt. Als Beispiel sei hier auf das vielgepriesene Homeschooling verwiesen, bei dem davon ausgegangen wurde, dass Schülerinnen und Schüler über nötige Internetzugänge und entsprechende Endgeräte verfügen und darauf zugreifen können. Doch genau das war vielen Kindern und Jugendlichen verwehrt. Ein Thema in den Medien war das nicht! Oder die vielfach gesicherte Versorgung in Form der Schulspeisung, sie fiel aus und niemand schien es zur Kenntnis zu nehmen außer die Betroffenen selbst.

Die Kinder- und Jugendhilfe ist für diese Familien zuständig und kann zunächst nur in der Bewältigung der Situation unterstützend wirken. Die ungleichen Lebensverhältnisse in Deutschland stützen sich auf dem kapitalistischen Gesellschaftssystem, welches die Problemlagen der Familien zu-nehmend individualisiert hat. Diese Entwicklungen zeigen sich in vielen Formen und Facetten.

Die Lebenssituation von jungen Wohnungslosen z.B. auch bei den sogenannten Careleavern zeigt weiterhin, wie sogar das Kinder- und Jugendhilfesystem selbst Armutsrisiken durch fehlende Strukturen und fehlende Angebote produziert.

Die Zusammenhänge von Armut und schwierigen Entwicklungen in Familien bzw. auftretenden Notlagen von Mädchen und Jungen ist unverkennbar. Deshalb muss eine inklusive Kinder- und Jugendhilfe stärker als bisher auf diese Zusammenhänge und Auswirkungen eingehen.

Das Forum möchte daher Armut und die Verantwortung der Kinder- und Jugendhilfe in der Reproduktion und Bekämpfung in den Blick nehmen und verfolgt u.a. folgende Fragen:
 

  • Wie wirkt sich Armut auf das Leben von Familien aus und wie sehen Unterstützungen sei-tens des Sozialstaats aus?
  • Bildungserfolg und sozioökonomischer Status sind engverwoben, wie lassen sich Strategien aus Sicht der Forschung entwickeln, dieses Geflecht zu entflechten?
  • Wie reproduziert die Heimerziehung armutsgeprägte Strukturen, im Hinblick auf Bildung, Wohnen oder ökonomische Sicherheit?
  • Wie wirkt sich der Bezug von Transferleistungen auf die Hilfegestaltung aus?
  • Warum wird Armut nicht als relevanten Grund für eine schwierige Lebenslage einbezogen?
  • Fühlt sich die Kinder- und Jugendhilfe hier überhaupt zuständig?
  • Wie muss das Kinder- und Jugendhilfesystem bzw. die Erziehungshilfen sich insgesamt weiterentwickeln?

 

Ablaufplan
 

Begrüßung und Einführung

  • Petra Hiller ( IGfH Vorstand)
  • Stefan Wedermann (IGfH)

 

Fachvortrag

Armut in und durch Erziehungshilfen. Armut als Herausforderung und Aufgabe der Kinder- und Jugendhilfe

  • Prof. Dr. Sabine Andresen (Goethe-Universität Frankfurt am Main)

 

Kommentierung

Was jungen Menschen brauchen, wenn sie in der Jugendhilfe aufwachsen oder aufgewachsen sind

 

Fachaustausch

  • Sabine Andresen
  • Hans-Ullrich Krause
  • Carelaver*in / Jugendrat

Moderation: Petra Hiller und Stefan Wedermann

 

Transfer in die Praxis

Anforderungen an eine Weiterentwicklung der Erziehungshilfen aus Sicht der IGfH

  • Prof. Dr. Hans-Ullrich Krause (Vorsitzender der IGfH)

 

Zusammenfassung und Abschluss

  • Petra Hiller (IGfH Vorstand)
  • Stefan Wedermann (IGfH)

 

Referierende

  • Prof. Dr. Sabine Andresen, Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • Prof. Dr. Hans-Ullrich Krause, Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGfH)

 

Moderation

  • Petra Hiller, Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGfH)
  • Stefan Wedermann, Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGfH)

 

Ausrichter*in

Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGfH)

 

Datum
19.5.2021
Abgesagt
Veranstaltungstyp

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