Tagesgruppen

Seit Mitte der siebziger Jahre entstanden bundesweit zunehmend mehr Tagesgruppen in unterschiedlichsten Ausgestaltungen. Diese neuartige, sich erst entwickelnde Hilfeform wurde zunächst von den für die Heimerziehung zuständigen Referenten (Klaus Münstermann und Karl Späth) im Diakonischen Werk Westfalen und Baden-Württemberg konfessionsunabhängig unterstützt.
Nachdem die zunächst auf regionale Standorte fokussierte Fachgruppe immer mehr Zulauf von Fachkräften der Tagesgruppenarbeit bundesweit erfuhr, bot die
IGfH
als überregionaler Fachverband ein zunächst organisatorisches, später auch fachliches Dach. Die Mitglieder der Fachgruppe übernahmen seitdem eigenständig die Organisation und Durchführung der damals jährlich stattfindenden Bundestagungen unter dem „Dach“ der
IGfH
. Im Rahmen der organisatorischen sowie inhaltlichen Weiterentwicklung versteht sich die Fachgruppe Tagesgruppen heute als Teil der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen (
IGfH
).
Von Beginn an waren es Fachkräfte (Mitarbeiter*innen sowie Leitungskräfte) in der Hilfeform Tagesgruppen, die sich intensiv mit der Weiterentwicklung der Hilfeform auseinandersetzten.
Seit 1980 organisiert die Fachgruppe alle zwei Jahre die Bundestagung Tagesgruppen. Es trafen sich engagierte pädagogische Fachkräfte und Leitungen auch an Wochenenden, um gemeinsam an der inhaltlichen und strukturellen Weiterentwicklung der Hilfeform zu arbeiten. Von Anfang an war die Weiterentwicklung der neuen, in der Entwicklung begriffenen Hilfeform nur durch das Engagement der Fachkräfte in den Einrichtungen möglich.
Diese von der Basis ausgehenden fachlichen Impulse fanden auch Eingang in den §32 SGB VIII.
Mit über 300 Teilnehmer*innen pro Veranstaltung bietet die Bundestagung bis heute das einzige bundesweite Forum für kollegialen Austausch, fachliche Arbeit in Workshops und Vorträgen zu aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Tagesgruppenarbeit.
Aktuell beschäftigt sich die Fachgruppe inhaltlich mit den Themen Partizipation – hier insbesondere Elternbeteiligung und ganzheitliche Teilhabe – sowie Inklusion und deren Umsetzung in der Hilfeform Tagesgruppe (siehe die Orientierungshilfen Partizipation und Inklusion). Auch die Umsetzung des
KJSG
/ SGB VIII unter Berücksichtigung der Spezifika der Hilfeform Tagesgruppe wird durchgehend praxisbezogen diskutiert.
Nach der Erstellung und Herausgabe der Handreichung Tagesgruppen 2015, erscheint in 2025 das Handbuch Tagesgruppen. Das Handbuch verbindet Forschung, Grundlagen und Praxiswissen mit den rechtlichen Neuerungen des SGB VIII sowie aktuellen Entwicklungen in den Hilfen zur Erziehung und den Themen Partizipation, Inklusion, Diversität und rechtebasierter Arbeit. Praktiker*innen erhalten eine Vielzahl an konkreten Methoden, Praxisbeispielen und Impulsen für eine zukunftsorientierte und adressat*innenbezogene Tagesgruppenarbeit.
Darüber hinaus unterstützt und berät die Fachgruppe Studierende bei Bachelor - und Masterarbeiten sowie sonstigen fachlich - wissenschaftlich ausgerichteten Anfragen.
Interesse an der Mitarbeit? Die Fachgruppe Tagesgruppen setzt sich aus Fachkräften der Hilfeform Tagesgruppe aus verschiedenen Bundesländern zusammen (siehe Listung der Mitglieder). Die Mitarbeit in der Fachgruppe ist an eine Mitgliedschaft in der IGfH gebunden.
Kontakt
Ulrike Bavendiek | E-Mail: bavendiek [at] aol.com