Wirksames Hilfesystem / weniger Schnittstellen / mehr Inklusion

17./18. September 2019 | AG Mitreden-Mitgestalten
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Am 17. und 18. September traf sich die Arbeitsgruppe „SGB VIII: Mitreden – Mitgestalten“ zu ihrer fünften und letzten Sitzung, um zum Thema „Mehr Inklusion / Wirksames Hilfesystem / Weniger Schnittstellen“ zu diskutieren. Grundlage war wieder ein vom BMFSFJ vorgelegtes Arbeitspapier, das von den AG-Mitgliedern im Vorfeld der AG-Sitzung kommentiert wurde. Zudem wurde in der Diskussion eine Auswertung der eingegangenen Kommentare und Hinweise aus der Fachöffentlichkeit berücksichtigt sowie die Kommentierungen aus der AG „Kinder psychisch kranker Eltern“ (Moderation AFET ) und aus dem „Dialogforum Pflegekinderhilfe“ (Moderation IGFH) und aus dem Dialogforum „Bund trifft kommunale Praxis“ (Moderation Pfeifle) sowie aus dem „Zukunftsforum Heimerziehung“ (Moderation IGfH ).

Diskussionspunkte waren die Inklusive Ausgestaltung des SGB VIII sowie die Schnittstellen für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen zwischen der Kinder- und Jugendhilfe (SGB VIII) und der Eingliederungshilfe (SGB XII/SGB IX) und die Leistungen der Eingliederungshilfe nach § 35a SGB VIII an der Schnittstelle zur Schule.

Debattiert wurden die Regelungen aus dem Kinder- und Jugendstärkungsgesetz ( KJSG ), um bei der Zielbestimmung im Gesetz die Themen Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe aufzugreifen. Grundsätzlich wurde die Aufnahme einer Teilhabedefinition in das SGB VIII begrüßt. Im Hinblick auf den Vorschlag einer expliziten Erwähnung von jungen Menschen mit Behinderungen in §§ 1 ff. SGB VIII war das Stimmungsbild dann uneinheitlich. Kritisch wurde angemerkt, dass dieser Vorschlag dem Ansatz der Inklusion widersprechen könnte, wenn diese Gruppe explizit angeführt werden würde. Zum Vorschlag der Umsetzung gleichberechtigter Teilhabe von jungen Menschen mit und ohne Behinderungen und Abbau von Barrieren als Grundsatz in § 9 SGB VIII gab es viel Zustimmung, jedoch wurde auch hier problematisiert, dass es nicht zielführend sei, immer wieder explizit die jungen Menschen mit Behinderung herauszugreifen. Zudem gab es auch kritische Stimmen, da alle Kinder und Jugendlichen angesprochen werden sollten und nicht nur Kinder und Jugendliche mit Behinderung, die Jugendhilfe diesen Auftrag jedoch nicht erfülle.