Sozialpädagogische Familiendiagnosen

Dreiteilige berufsbegleitende Weiterbildung für die pädagogische Arbeit mit Familien (Zertifikatskurs)
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Interview

Die Weiterbildung vermittelt die Methode der Sozialpädagogischen Familiendiagnosen und gibt den Teilnehmer*innen die Möglichkeit, eigenständig das Diagnosemodell anzuwenden und für die eigene Arbeit mit den Familien zu nutzen.

Die Methode entstand in Praxisprojekten und wurde 2002 bis 2005 für die Arbeit mit Familien weiterentwickelt (Uhlendorff/ Cinkl/ Marthaler 2006). Mittlerweile wird sie von zahlreichen Einrichtungen angewendet. Die Methode wurde 2010 erfolgreich evaluiert (Cinkl/ Krause 2011).

Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Sichtweisen und die Selbstdeutungen der einzelnen Familienmitglieder. Grundlage sind dabei aufgezeichnete Gespräche, die in einem Team ausgewertet werden und aus denen im nächsten Schritt sozialpädagogisch- therapeutische Aufgabenstellungen und Handlungsvorschläge entwickelt werden. Die Aufgaben und Handlungsideen werden mit der Familie besprochen und fließen in die weitere Hilfeplanung ein. Die Teilnahme an der Fortbildung zielt auf die Stärkung sozialpädagogischer Identität im Bereich der diagnostischen Arbeit ab.

 

Block I

  • Vermittlung der theoretischen Grundlagen der Sozialpädagogischen Familiendiagnosen.
  • Vorstellung der Arbeitsschritte einer Sozialpädagogischen Familiendiagnose anhand von Fallbeispielen und Einüben der Interviewtechnik.


Block II

  • Auswertung der durchgeführten aufgezeichneten Gespräche mit Familienmitgliedern.
  • Entwicklung sozialpädagogischer Aufgabenstellungen und Konsequenzen für die praktische Arbeit – Modell der Familienkulturen und Familienkonzepte in der Diagnoseerstellung.
  • Planung der Rückmeldungen an die Familienmitglieder und nächste Schritte in der Hilfeplanung.


Block III

  • Auswertung der Rückmeldungen an die Familienmitglieder.
  • Klärung organisationsbedingter Fragen der Implementierung in die Alltagsroutine.
  • Strukturelle Voraussetzungen und Finanzierungsformen für die Einführung Sozialpädagogischer Familiendiagnosen bei dem Träger.
  • Vertiefungsthemen nach Bedarf, z. B. Arbeit bei drohender Kindeswohlgefährdung und Abgrenzung der Familiendiagnose zu psychologisch-psychiatrischer Diagnostik.

 

Die Weiterbildung richtet sich an sozialpädagogische Fachkräfte, Beratungsfachkräfte und Leitungsfachkräfte. Voraussetzung ist eine pädagogische Ausbildung, eine aktuelle Tätigkeit mit Familiensystemen und eine grundsätzliche Bereitschaft zur Selbstreflexion. Nach Erfüllung der Zertifizierungsvoraussetzungen können die Teilnehmer*innen das Zertifikat „Fachkraft für Sozialpädagogische Familiendiagnosen“
erhalten.


Literatur

  • Uhlendorff, Uwe: Sozialpädagogische Diagnosen III – Ein sozialpädagogisch-hermeneutisches Diagnoseverfahren für die Hilfeplanung. Weinheim und München 1997
  • Uhlendorff, Uwe/ Cinkl, Stephan; Marthaler, Thomas: Sozialpädagogische Familiendiagnosen – Deutungsmuster familiärer Belastungssituationen und erzieherischer Notlagen in der Jugendhilfe. Weinheim und München 2006
  • Cinkl, Stephan / Krause, Hans-Ulrich: Praxishandbuch Sozialpädagogische Familiendiagnosen – Verfahren, Evaluation, Anwendung im Kinderschutz. Opladen 2011

Kosten

Einzelmitglieder
€1255.00
Mitgliedseinrichtungen
€1300.00
Nichtmitglieder
€1390.00

Kosten inkl. Übernachtung

Einzelmitglieder
€1600.00
Mitgliedseinrichtungen
€1645.00
Nichtmitglieder
€1735.00
Kosten-Anmerkungen
Eine Ratenzahlung ist generell möglich, kommen Sie gerne auf uns zu.
Datum
Block 1: 13. - 15.06.2022
Block 2: 07. - 09.09.2022
Block 3: 31.10. - 02.11.2022
Abgesagt
Veranstaltungscode
WB 2-2022
Zielgruppe
Mitarbeiter*innen in den Erziehungshilfen
Teilnehmer*innen
18
Ort
Veranstaltungstyp