Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge – Mädchen im Blick

Expertinnengespräch der IGfH-Fachgruppe Mädchen und Frauen

Der größte Teil der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge sind Jungen und auch in der (fach-)öffentlichen Debatte sind Mädchen selten im Blick. 2013 waren insgesamt nur 17% der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge Mädchen, in der zahlenmäßig am stärksten vertretenen Gruppe der 16-18-Jährigen sogar nur 9,5%.

Zudem gibt es kaum Empirie zur Situation der Mädchen. Aus der Praxis der HzE ergeben sich aber Tendenzen und Fragestellungen, die wir in unserem Expertinnengespräch im Hinblick auf weibliche umF diskutieren möchten:

  • Wie sieht es mit den Fluchtgründen aus? Welche Bilder haben wir im Kopf (bspw. Female Genital Mutilation) und was entspricht der Realität?
  • Was wissen wir über mädchenspezifische Erlebnisse (bspw. sexueller Gewalt) auf dem Fluchtweg?
  • Mit welchen Erwartungen (gesellschaftlich, familiär, kulturell) ist die Flucht verbunden und wie unterscheiden sich diese von den Erwartungen an Jungen?
  • Ist vielleicht die Kluft zwischen den – emanzipatorischen – Erwartungen in der Jugendhilfe und den Erwartungen des familiären und kulturellen Umfeldes bei den Mädchen größer als bei Jungen? Inwiefern?
  • Ist es eher so, dass diese Mädchen „nicht so auffallen“ wie die Jungen? Dass sie aber auch viel langsamer Vertrauen fassen?
  • Wie sehr sind wir selbst im Umgang mit diesen Mädchen von unseren eigenen Vorannahmen und Haltungen geprägt?
  • Wie können wir gut mit den geflüchteten Mädchen arbeiten?

Das Gespräch findet mit einem festen Teilnehmerinnen-Kreis statt. Weitere interessierte Kolleginnen können sich gerne an die IGfH -Geschäftsstelle wenden: kerima.kostka [at] igfh.de.

Datum
17.3.2016
Veranstaltungscode
WP-2-2016
Zielgruppe
Mitglieder der Fachgruppe und eingeladene Expertinnen
Ort
Veranstaltungstyp