Mädchen und Frauen

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Gegründet wurde die Fachgruppe 1990 nach der Tagung „Zukunft der Mädchenerziehung" der IGfH mit dem Hessischen Fortbildungswerk für soziale Fachkräfte in Wiesbaden. Die Gründungsmitglieder der Fachgruppe waren Vera Birtsch, Luise Hartwig, Burglinde Retza, Martina Kriener, Hanne Neufeld, Sieglinde Ditttmar-Loos, Susanne Mau, Hannelore Häbel, Regine Lange,  Christiane Kluge, Rosa Wagner-Kröger, Irene Kechele und Peri Kesme. Weitere Mitglieder aus der Praxis, Fortbildung und Wissenschaft kamen hinzu.  

Die Fachgruppe initiiert und organisiert Tagungen, Expert*innengespräche, Arbeitsgruppen und Studienreisen (z.B. nach London, St. Petersburg Stockholm,  Istanbul). Schwerpunktthemen zurückliegender Tagungen waren "geflüchtete Mädchen und junge Frauen" (2017, 2019) sowie das "queer-feministische Perspektiven und die Bedarfe von queeren, trans*, inter* und nicht-binären jungen Menschen in den Hilfen zur Erziehung (2023). Ein weiterer  Schwerpunkt der Fachgruppenarbeit liegt auf der Erarbeitung und Veröffentlichung von Fachliteratur zum Thema Mädchen(arbeit) in den Erziehungshilfen. So plante und betreute die Fachgruppe beispielsweise das Buch „Mädchenwelten – Mädchenpädagogik“ (1990), herausgegeben von Vera Birtsch, Luise Hartwig und Burglinde Retza. Ebenso beteiligen sich die Fachgruppenfrauen an der Konzipierung und Betreuung von mädchenspezifischen Themenschwerpunkten des Forum Erziehungshilfen, u.a. Mädchen im  Sozialraum (ForE 1/2004),  Schutz von Mädchen und Jungen bei häuslicher Gewalt (ForE 2/2005) Gender Mainstreaming (ForE 3/2006) Familialisierung (be)trifft Mädchen (ForE 4/2007), Mädchen und Gewalt (ForE 1/2011).

Themen, mit denen sich die Fachgruppe beschäftigte und beschäftigt, sind: Prostitution, Menschenhandel, Wohnungslosigkeit, Armut, junge Frauen und ihre Kinder, sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung, sexuelle Gesundheit und Sexualität, strukturelle Gewalt, sexualisierte, psychische, körperliche Gewalt, Gewalt in Familie und Partnerschaft, Gewalt gegen Mädchen in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe/Schutzkonzepte Mädchen als Täter*innen, Mädchen-Zufluchten, (unbegleitete minderjährige) geflüchtete Mädchen und junge Frauen, Inobhutnahme und Hilfeplanung aus mädchenspezifischer und geschlechterreflexiver Perspektive, Mädchenhäuser, Mädchen- und Frauenrechte, queer-feministische und intersektionale Mädchenarbeit, Dekonstruktion und Reflexion von Geschlecht und Geschlechterrollen innerhalb patriarchaler Machtverhältnisse, queere, nicht-binäre, inter*, trans*, bisexuelle und lesbische Mädchen, Mädchen-  und Frauenbilder, Koedukation, Partizipation und Empowerment, Familialisierung.

Die IGfH ist mit Vertreterinnen der Fachgruppe Mitglied bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Mädchenpolitik und darüber hinaus an Austausch und Vernetzung zu Bedarfen, Lebenslagen und Empowerment von Mädchen und jungen Frauen interessiert. Derzeit hat die Fachgruppe zwölf Mitglieder und ist offen für neue Interessent*innen!

Über unseren Gebrauch des Gender-Sternchens: 

Lange Zeit (und bis heute) haben Angebote und Fachkräfte der Erziehungshilfen sowie auch der Mädchenarbeit junge Menschen bzw. Mädchen, die in Einrichtungen kommen oder Angebote beanspruchen, häufig unhinterfragt als heterosexuell imaginiert und als cis-geschlechtlich adressiert, wobei oft selbstverständlich von zwei binären Geschlechtern ausgegangen wurde und heteronormative Orientierungen dominant und wirkmächtig sind. Mit der Nutzung des Gender-Sternchens bspw. hinter "Mädchen"/"Frau" haben wir uns als Fachgruppe auf den Weg gemacht, explizit alle Personen einzubeziehen, die sich selbst mit der Kategorie "Mädchen"/"Frau" identifizieren und/oder diese vielfältig und quer zu dominanten Normen für sich leben. Patriarchale Logiken und geschlechtsspezifische Zumutungen spiegeln sich zentral auch in Sprache. Es ist uns ein Anliegen, machtreflexiv und gewaltsensibel mit Sprache umzugehen und unsere Art des Sprechens mit und über Mädchen in den HzE möglichst inklusiv zu gestalten. 

Wir verwenden den Asterisk (oder auch: Gendersternchen) in Worten wie Mitarbeiter*innen, Adressat*innen, Ärzt*innen usw., um unterschiedliche Geschlechterpositionen sichtbar zu machen. Auf Empfehlung des Bundesverband Trans* und der Selbstbezeichnung von trans* Personen verwenden wir das Sternchen auch hinter dem Begriff trans*. 

Einige Zeit lang haben wir hinter vergeschlechtlichten Begriffen wie Mädchen, weiblich, Mann usw. ebenfals ein * benutzt, haben von dieser Schreibweise allerdings ab dem Frühjahr 2025 wieder Abstand genommen. 

Wir arbeiten weiter daran, möglichst wenig Ausschlüsse zu reproduzieren und alle Personen einzubeziehen, die sich selbst mit den Kategorien "Mädchen" oder "Frau" identifizieren. Ein pauschales * am Ende vergeschlechtlichter Begriffe als vermeintlich einfache Lösung produziert allerdings neue Verengungen und Fremdzuschreibungen. Wir verfolgen den Diskurs zu geschlechtersensibler(er) Sprache weiterhin aufmerksam und bemühen uns um stetige Prozesse der Selbstreflexion.

 

Kontakt

Sarah Sobeczko | E-Mail: sarah.sobeczko [at] posteo.de
Hannah Kopahnke | E-Mail: h.kopahnke [at] posteo.de

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