Fachtag "Elternunterstützung - Elternkooperation: Zugänge im Lichte des inklusiven SGB VIII" am 23.05.2023

Image
Pixel

Die Veranstaltung wurde von den Fachverbänden für Erziehungshilfen in Deutschland, dem Evangelischen Erziehungsverband ( EREV ), Bundesverband Caritas Kinder- und Jugendhilfe ( BVkE ) und der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen ( IGfH ) organisiert und gemeinsam ausgerichtet.

Der diesjährige Fachtag der Erziehungshilfe-Fachverbände setzte seinen Fokus auf die Bedeutung, die Rechte und auch die Perspektiven von Eltern als Kooperationspartner*innen und Adressat*innen in den Hilfen zur Erziehung. Kerima Kostka zeigte fachliche Anforderungen an die praktische Umsetzung guter Elternunterstützung und -kooperation auf und ging auf rechtliche Neuerungen des neuen Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes ( KJSG ) ein, das die Rechte von Kindern, Eltern und Familien gestärkt und die Verpflichtung zur umfassenden Beratung und Unterstützung gesetzlich verankert hat. Auch die Ansprüche der Eltern auf individuelle Beratung und Unterstützung sowie die Förderung der Beziehung zum Kind bei einer Unterbringung außerhalb der Familie (§37 SGB VIII) wurden thematisiert. Zudem konnten neue Forschungsergebnisse zur Perspektive von Eltern in Hilfeprozessen auf der Fachtagung vorgestellt werden. Ein Anliegen des Fachtags war es auch, bislang vernachlässigte Themenbereiche wie die Stimmen und Perspektiven von Eltern selbst, die Unterstützung der Selbstorganisation von Eltern in Hilfen zur Erziehung HzE und die Lebenslagen sowie Bedarfe von Eltern mit Behinderung sichtbar zu machen – und in diesem Zuge auf Schnittstellen, rechtsübergreifende Kooperationserfordernisse, fachliche Leerstellen und Weiterentwicklungsbedarfe bezüglich Elternassistenz und einer gelingenden inklusiven Elternarbeit hinzuweisen.

Besonders greifbar wurden die Sichtweisen und Lebenslagen von Eltern anhand zweier Filmausschnitte. "Mutter bleiben, auch wenn das Kind ins Heim kommt", der von WDR Menschen hautnah produziert wurde, porträtiert drei Mütter, deren Kinder (vorübergehend) in einer Wohngruppe aufgewachsen sind, wo die Fachkräfte in punkto Elternarbeit deutlich über den gesetzlich vorgegeben Rahmen hinausgehen und Eltern in den stationären Alltag einbinden. Im Anschluss fand eine – von Nicole Knuth und Josef Koch moderierte - spannende Podiumsdiskussion zwischen Eltern, Fachkräften und Fachvertreter*innen statt, die an der Produktion des Films beteiligt waren.

Eindrucksvoll war auch der in den Vortrag von Kerstin Blochberger eingebettete Film: „Selbstbestimmt - Die Reportage (Un)eingeschränkt Mutter sein“ - Film von Mandy Lehm.

Eine Übersicht über das Programm und die Referierenden finden Sie hier. 


Zum Film WDR Menschen hautnah Mutter bleiben! Auch wenn das Kind ins Heim kommt

Film von Mandy Lehm „Selbstbestimmt - Die Reportage (Un)eingeschränkt Mutter sein“

 

Dies könnte Sie auch interessieren …