Situation von Care Leavers in Deutschland im internationalen Vergleich

Workshops mit eingeladenen internationalen TeilnehmerInnen

Kinder- und Jugendliche,  die im Rahmen von öffentlichen Hilfen zur Erziehung betreut werden  – dies wird auch in internationalen Studien bestätigt – unterliegen besonderen ökonomischen und sozialen Benachteiligungen sowie auch Barrieren im  Bildungssystem ausgesetzt sind. Diese Problematik erfährt dadurch zusätzliche Brisanz, dass Kinder und Jugendliche, die in stationären Erziehungshilfen aufwachsen, außerdem im Vergleich zu denen, die in ihrer Herkunftsfamilie leben, deutlich früher in den Prozess der Verselbstständigung eintreten (müssen). Damit erfahren die Jugendlichen nicht nur biografisch bedingte, sondern auch mit der stationären Erziehungshilfe korrespondierende strukturelle Benachteiligungen.

Insgesamt sind auf internationaler Ebene aber eine Reihe von Aktivitäten zu erkennen, durch die der Übergang ins Erwachsenenalter von Care Leavers verbessert werden soll. So hat beispielsweise die Organisation „SOS-Kinderdörfer International“ eine Studie „Ageing out of Care“ vorgelegt, in der die Übergänge ins Erwachsenenalter von Care Leavers vor allem in osteuropäischen Ländern analysiert werden.

Das Projekt Nach der stationären Erziehungshilfe – Care Leaver in Deutschland der IGfH und der Universität Hildesheim zielt deshalb darauf ab, die Lebenssituation von Care Leavers stärker ins Blickfeld der europäischen Sozialpolitik zu rücken. Vor diesem Hintergrund sollen durch das Projekt die verschiedenen Maßnahmen, Angeboten und Unterstützungsstrukturen, die in den unterschiedlichen Ländern bereits existieren, systematisiert verglichen, Formen guter Praxis identifiziert, Transfermöglichkeiten beschrieben und Notwendigkeiten der Adaption diskutiert werden.

Ziel des Projektes Nach der Erziehungshilfe – Care Leaver in Deutschland ist es darum u.a. die Situation von Care Leavers in Deutschland im internationalen Vergleich zu betrachten und dabei die Schnittstellen zu anderen sozialstaatlichen Stützungssystemen in den Blick zu nehmen. Dafür werden in Workshops mit Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Ländern über die Erfahrungen in der Umsetzung der Angebotsstruktur befragt sowie der mögliche Transfer in die Kinder- und Jugendhilfelandschaft in Deutschland mit freien und öffentlichen Trägern geprüft.

 

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