Neues Organisationsmodell der FICE International

FICE International plant mehr demokratische Strukturen und Mitwirkungsmöglichkeiten von ,unten‘
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Organigramm zur Neuausrichtung der FICE

Seit mehreren Jahren befindet sich die FICE International (“Fedération Internationale des Communautés Educatives”), aus der heraus auch die IGfH vor nunmehr 60 Jahren gegründet wurde und die selbst schon 1948 in Trogen (Schweiz) ins Leben gerufen wurde, in einem Diskussionsprozess um ihre Zukunftsfähigkeit. Dabei geht es immer auch um Inhalte, aber mehr noch um Fianzierungs- und vor allem Organisationsfragen. Die diesbezüglichen Herausforderungen stellten sich neu, weil die Anzahl der Mitgliedsorganisationen und deren kontinentale Verteilung sich geändert haben. Die FICE hat nunmehr Mitgliedsorganisationen und Ländersektionen in mehr als 30 Staaten in Europa, Afrika, Asien und Amerika. Diese gewollte Politik der Gewinnung neuer Mitglieder hat insofern Erfolg gezeigt, als insbesondere die Zahl der afrikanischen Staaten bzw. Organisationen deutlich gestiegen ist.

Um der traditionellen Europalastigkeit und dem Eurozentrismus etwas entgegenzusetzen und zugleich um mehr demokratische Strukturen und Mitwirkungsmöglichkeiten von ´unten` zu schaffen sowie den Zugang zu FICE Ämtern – auch für Jüngere und Frauen − zu erleichtern, fanden zahlreiche Diskussionen und Arbeitstreffen in verschiedensten Gruppen statt. Auf der Grundlage einer systematischen “Stärken-Schwäche-Analyse” wurde nunmehr als Zwischenergebnis, das noch verbandspolitisch auf der nächsten Generalversammlung im Herbst des Jahres oder im nächsten Jahr verabschiedet werden muss, das nachstehend auch als Schema abgebildete Netzwerk-Modell beschlossen.

FICE International stellt sich damit als Netzwerk kontinentaler Netzwerke (Europa, Afrika, Asien, Amerika...) auf, die sich aus nationalen Sektionen zusammensetzen (s. Schaubild im Anhang).

Nationale Sektionen wie die kontinentalen Netzwerke haben einerseits eine hohe Eigenständigkeit bzw. sollen sie behalten und ggf. ausbauen, andererseits aber auch international zusammenarbeiten in a) den "Working Bundles”, die im Wesentlichen die Elemente zusammenfassen, die für das Funktionieren der FICE notwendig erachtet werden, und b) sogenannten “Thematic Bundles”, die offen sind für neue Themen. In beiden letztgenannten Arbeits- und Themengruppen können und sollen auch Mitglieder jenseits von Nationalsektionen, also Mitglieder aus Organisationen oder Einzelne sich einbringen (können).

Neu im Modell ist der “Co-ordination Body”, für den allerdings noch der Wahlmodus geklärt werden muss, als Beratungsorgan für den Vorstand der FICE International, bestehend aus Präsident*in, je einer*einem Vice-President*in pro Kontinentalnetzwerk, Generalsekretär*in, Schatzmeister*in plus einer Anzahl noch festzulegender “Repräsenentant*innen” aus den kontinentalen Netzwerken (s. Schaubild). Um eine höhere Beteiligung von möglichst mehr Menschen in den FICE Strukturen zu erreichen, wurde auch über eine Verkürzung der jeweiligen Amtszeiten – auf z.B. jeweils 18 Monate − und über Rotationsmodelle innerhalb des Präsidiums – zwischen Präsident*in und Vize-Präsident*innen − diskutiert, aber noch nicht entschieden.

Es stehen noch einige Diskussionen aus, aber grundsätzlich ist die Neuausrichtung innerhalb der FICE akzeptiert, zumal sie das Ergebnis eines längeren Diskussionsprozesses darstellt, der immer (wieder) durch Anna Schmid (Schweiz) und Martine Tobé (Niederlande) zusammengehalten und vorangebracht wurde. 

Wer mehr über die FICE wissen möchte oder sich auch als Einzelne*r einbringen möchte, sei auf die Webseite verwiesen: www.ficeinter.net.

Zu den jüngsten Veröffentlichungen zum 34. FICE-Kongress in Israel (2019) s. unter:
https://journals.vic.ca./index.php/ijcyfs/index