Forum Menschenrechte: Perspektivenpapier zu den Lehren aus der Corona-Krise der AG Rechte von Frauen und LSBTI*

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Das von der AG Rechte von Frauen und LSBTI* des Forum Menschenrechte initiierte und erarbeitete Papier schaut auf die Auswirkungen der Corona-bedingten Beschränkungen auf bestimmte Themen und Gruppen vor dem Hintergrund von Geschlechtergerechtigkeit und Gleichstellung. Bereits jetzt wird sichtbar, dass die mit der Krise verbundenen Einschränkungen – wie Schließungen von Kitas und Schulen – und die damit entstandenen neuen Herausforderungen für Familien alte und nur scheinbar überwundene Rollenklischees neu beleben. Neben einer sich abzeichnenden „Retraditionalisierung“ und dem Sichtbarwerden alter und nur scheinbar überwundener geschlechtsspezifischer Rollenklischees, werden in dem Papier auch spezifisch die Auswirkungen der Pandemie auf Care-Arbeiter*innen, Sexarbeiter*innen, geflüchtete Menschen – darunter LSBITQ* und Opfer von Menschenhandel oder Folter im Kontext von Flucht und Asyl, Opfer von häuslicher und sexualisierter Gewalt sowie auf junge LSBTIQ* beleuchtet. Weiterhin werden Empfehlungen für kurzfristige Maßnahmen zur Verbesserung der Situation sowie für nachhaltige Strategien gegeben.

Für den Kontext Schule wird im Perspektivenpapier vor allem die Sexuelle Bildung in den Blick genommen, denn aus Sicht der Autor*innen ist das Recht auf Zugang zu Sexualaufklärung in den Schulen zur Zeit nicht mehr gewährleistet. Als kurzfristigen Lösungsansatz schlagen sie vor: „ Die Länder müssen die Sexualpädagogik sofort finanziell fördern, damit Entlassungen von Mitarbeiter*innen verhindert werden können. Nach Öffnung der Schulen müssen so schnell wie möglich die sexualpädagogischen Teams wieder eingeladen werden.“ Um aber sexuelle Bildung auf Dauer besser abzusichern fordern die Autor*innen, dass die rechtebasierte Sexualpädagogik zukünftig konsequent als schulnahe Maßnahme behandelt werden müsse.

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Quelle: Forum Menschenrechte vom 03.09.2020

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