Aufarbeitungskommission veröffentlicht Studie zu sexuellem Kindesmissbrauch in der Familie

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Abstrakt

Eine neue, von der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs (UKASK) veröffentlichte Studie liefert Erkenntnisse über Familien als Orte sexueller Gewalt aus der Perspektive betroffener Menschen. Die Studie fragt außerdem nach den Möglichkeiten gesellschaftlicher Aufarbeitung sexueller Gewalt in der Familie. Die Autorinnen der Studie - Prof. Dr. Sabine Andresen, Marie Demant, Anna Galliker und Luzia Rott - haben dazu im Rahmen eines fünfjährigen Forschungsprojektes an der Goethe-Universität Frankfurt am Main zusammengearbeitet. Die Studie ist begleitend zur Arbeit der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs entstanden und wurde aus ihren Forschungsmitteln finanziert.
Dabei zielte die Studie darauf, das Spezifische von Familie als Tatkontext sexueller Gewalt gegen Kinder aufzuarbeiten und in einen gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang bzw. Verantwortung zu stellen. Grundlage der Studie waren vertrauliche Anhörungen und schriftliche Berichte von Betroffenen, Angehörigen sowie weiteren Zeitzeug*innen, die der Kommission aus dem Kontext Familie vorlagen. Für die Studie wurden insgesamt 870 vertrauliche Anhörungen und schriftliche Berichte mit quantitativen und qualitativen Methoden ausgewertet. Finanziert wurde die Studie aus Forschungsmitteln der Kommission.
Ziel der Studie ist es, empirisch zu belegen, dass es sich bei sexueller Gewalt in Familien nicht um individuelle Einzelschicksale handelt. Es ist deshalb eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, so Angela Marquardt (Mitglied des Betroffenenrats des UBSKM), die „…verbreitete Kultur des Vertuschens und Schweigens auch in Familien zu überwinden und ein Ethos der Einmischung zu entwickeln.“


Zum Download der Studie
QuelleUKASK vom 23.09.2021

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