Appell und Online-Petition: Hilfen aus einer Hand – auch für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen

Appell für eine inklusive Lösung kann ab sofort online unterzeichnet werden.

Momentan erhalten Kinder und Jugendliche ohne oder mit (drohender) seelischer Behinderung Leistungen nach der Kinder- und Jugendhilfe (SGB VIII), Kinder und Jugendliche mit körperlicher oder sog. geistiger Behinderung Leistungen im Rahmen der Sozialhilfe (SGB XII). Über 130 Erstunterzeichner_innen aus der Politik, der Verwaltung, der Wissenschaft, der Praxis und den Verbänden haben einen Appell bzw. eine Petition gestartet, in der eine Gesamtzuständigkeit der Kinder- und Jugendhilfe gefordert wird. Behinderte Kinder seien in erster Linie Kinder und müssten daher wie alle anderen Kinder und Jugendlichen die Hilfen, die sie zur gleichberechtigen Teilhabe und zur Inklusion benötigten, aus einer Hand und von einem Kostenträger erhalten, nämlich der Kinder- und Jugendhilfe, so die Unterzeichner_innen. Denn Kinder und Jugendliche können regelmäßig nur im Kontext ihrer Familien und ihres sozialen Umfeldes betrachtet werden, behinderungsbedingte und erziehungsbedingte Bedarfe seien oftmals schwer zu unterscheiden, bei Kindern und Jugendlichen mit Mehrfachbehinderung sei die Klärung des zuständigen Leistungssystems besonders schwierig und die inklusive Bildung und Förderung von Kindern mit und ohne Behinderung in Kindertageseinrichtungen, Schulen oder in Angeboten der Kinder- und Jugendarbeit werde durch strukturelle Barrieren erschwert.

Der online veröffentlichte Appell richtet sich an das Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Manuela Schwesig, an die Bundesministerin für Arbeit und Soziales Andrea Nahles und an die zuständigen Minister_innen und Senator_innen in den einzelnen Bundesländern. Die dazugehörige Online-Petition kann ab sofort unterzeichnet werden.