Corona-Chronik. Gruppenbild ohne (arme) Kinder – Streitschrift des ISS

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Streitschrift ISS

Bereits Anfang April hatten Gerda Holz, Kinderarmutsforscherin am Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e. V. in Frankfurt a. M. und Antje Richter-Kornewitz, Landesvereinigung Gesundheit Niedersachsen, mit einem Statement „Arme Kinder in der Corona-Krise nicht länger übersehen!“ auf die Situation von Kindern und Jugendlichen in Zeiten der Corona-Einschränkungen hingewiesen.

In einer jetzt vorgelegten, daran anschließenden Streitschrift, fassen die Autor*innen die Entwicklungen zwischen März und August 2020 unter einer armuts- und ungleichheitskritischen Perspektive zusammen. Die Streitschrift basiert auf der Auswertung von rund 60 wissenschaftlichen, fachpolitischen und journalistischen Quellen und verfolgt die Intention, Kinder und Jugendliche – und insbesondere arme und weitere sozial benachteiligte – mehr in den Mittelpunkt des Corona-Geschehens zu rücken als dies in den vergangenen Monaten der Fall war. Dazu wird komprimiert und auch grafisch eine Chronologie von Krisenmaßnahmen des Bundes mit dem Fokus auf diese Gruppe der Kinder und Jugendlichen skizziert. Fehlsteuerungen werden genannt und fachliche Impulse gegeben, damit die Kinder-, Jugend- und Familienperspektive mehr und anders in die Krisenbewältigung einfließen kann. Ziel ist, Ankerpunkte für einen anderen Umgang und für sozial inkludierende Handlungsstrategien durch Politik und Praxis zu nennen, ohne die grundsätzliche Notwendigkeit eines Lockdowns zu kritisieren.


Zur Streitschrift
Quelle: ISS vom 05.10.2020

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