14. Kinder- und Jugendbericht und Material zur Rolle der HzE (AGJ-Fachveranstaltung)
An der AGJ -Fachveranstaltung zum 14. Kinder- und Jugendbericht unter dem Leitmotiv „Kinder- und Jugendhilfe in neuer Verantwortung“ am 21./22. Februar 2013 nahmen über 230 Vertreterinnen und Vertreter der Kinder- und Jugendhilfe, Wissenschaft und Politik sowie der interessierten Fachöffentlichkeit teil.
Ziel der Veranstaltung war es, wesentliche Ergebnisse des Berichtes vorzustellen und den fachpolitischen Austausch der Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe über die Kernaussagen des Berichtes im Rahmen von Referaten, Podiumsdiskussionen und Arbeitsgruppen einzuleiten.
Interessante Präsentationen zum Feld der Erziehungshilfen beispielsweise von Wolfgang Trede: "Die erzieherischen Hilfen im 14. Kinder- und Jugendbericht. Entwicklungen - Debatten - Herausforderungen" oder zur Kindertagesbetreuung (Powerpoint von Prof. Dr. Katharina Spieß: "Tagesbetreuung für Kinder") finden Sie auf den Seiten der AGJ oder hier im Anhang.
Die IGfH wird in Form einer Positionierung nicht den Gesamtbericht kommentieren, sondern vielmehr im April/Mai einige Anregungen des Berichtes kommentieren und weiterdenken.
Der 14. Kinder- und Jugendbericht ist wieder ein Gesamtbericht, wie dies § 84 SGB VIII vorschreibt. Teil A befasst sich mit "Kindheit und Jugend im Wandel", Teil B mit den "Lebenslagen junger Menschen", Teil C mit den "Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe im Wandel", der Teil D mit beschreibt "Wege zu einer aktiven Gestaltung des Aufwachsens", schließlich bündelt das Kapitel 16 "Kinder- und Jugendhilfe in neuer Verantwortung - Leitlinien für eine Neugestaltung des Aufwachsens".
Der Bericht wurde von einer unabhängigen Sachverständigenkommission aus Wissenschaft und Praxis unter Leitung von Prof. Dr. Reinhard Wabnitz erarbeitet. In dem Bericht werden die Lebenssituationen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland analysiert und Vorschläge zur Gestaltung der Kinder- und Jugendpolitik sowie zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe gemacht.
Ausgewählte Ergebnisse der Sachverständigenkommission sind:
- Private und öffentliche Verantwortung für das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen müssen Hand in Hand gehen. Die Familie ist der erste Ort für frühe Bildung und Erziehung. Aufgabe des Staats ist es, positive Rahmenbedingungen für Familien und Eltern zu schaffen.
- Bildung ist der Schlüssel für faire Chancen von Kindern und Jugendlichen.
- Frühkindliche Bildung ist entscheidend für einen guten Start in einen erfolgreichen Bildungsweg. Und: Bildung ist mehr als Schulwissen, sie umfasst ebenso soziale Fähigkeiten und lebensnahe Alltagskompetenzen.
- Eine zeitgemäße Kinder- und Jugendnetzpolitik soll Eltern dabei unterstützen, Kinder und Jugendliche zu mündigen Nutzern der Neuen Medien zu machen.
- Eine eigenständige Politik für das Jugendalter soll dazu führen, dass die Investitionen in (früh-) kindliche Bildung nachhaltig gesichert werden. Die Kommission begrüßt deshalb die Initiative von Bundesfamilienministerin Schröder zur Entwicklung einer eigenständigen Jugendpolitik.
Die Bundesregierung legt dem Bundestag und dem Bundesrat in jeder Legislaturperiode einen Bericht über die Lebenssituation junger Menschen vor. Neben Bestandsaufnahme und Analyse enthalten die Berichte Vorschläge zur Verbesserung der Situation von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien. Unter dem Motto "Kinder- und Jugendhilfe in neuer Verantwortung" beschreibt die Kommission im 14. Kinder und Jugendbericht Eckpunkte, wie Eltern in zunehmendem Maß durch öffentliche Angebote bei der Förderung, Bildung, Erziehung und Betreuung ihrer Kinder unterstützt werden können.