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FACHKRÄFTE in der MANGEL?!

Fachkräfteentwicklung in den erzieherischen Hilfen

Tagungsort:
Plenum:
Hörsaalgebäude II, Hörsaal 4 (Otto-Hahn-Straße 4, 44227 Dortmund)

Dialogforen: Räume in der Emil-Figge-Straße 50, 44227 Dortmund

 

Fachtag der Technischen Universität Dortmund und der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen
am 25. September 2023 an der TU Dortmund

 

Der Fachkräftemangel setzt die Angebote in den erzieherischen Hilfen unter Druck und erschwert die professionelle Gestaltung guter Praxis – für die jungen Menschen, für Familien und für Fachkräfte. Der Mangel drückt sich u.a. im fehlenden Personal bei öffentlichen wie freien Trägern und fehlenden Plätzen in der Inobhutnahme und Wohngruppen aus. In weiten Teilen der Bundesrepublik werden Inobhutnahmen und die Aufnahme junger Menschen in Wohngruppen schwierig, nicht weil die Finanzierung, sondern weil Fachkräfte fehlen. Aufseiten der Fachkräfte entsteht nicht selten eine Negativspirale: Gesundheitliche Auswirkungen aufgrund von Überlastung führen in Folge zu einer Abwanderung aus dem Arbeitsfeld. Für die Adressat*innen ist das Nicht-Erhalten von (rechtlich verankerter) Unterstützung und Beziehungsabbrüchen belastend.

Neue Berufs- und Personengruppen für das Arbeitsfeld zu gewinnen, erscheint vielen öffentlichen und freien Trägern aktuell als eine Option in der Not, um zumindest die drängendsten Engpässe zu lindern und personalwirtschaftlich wieder handlungsfähig zu werden. Den Beteiligten ist klar, dass das notwendigerweise in einen gewissen Konflikt mit dem Fachkräftegebot des SGB VIII gerät, davon zeugen Überlegungen zu erweiterten Fachkräfteanerkennungen oder zu neuen Fachkräftetableaus seitens öffentlicher Träger, aber auch Problemanzeigen, Hilfe- oder Warnrufe von Verbänden und freien Trägern. Diese Problematik wird von Bundesverbänden wie der IGfH (Forum Erziehungshilfen 2/2011), aber auch der AGJ (Stellungnahme 2018) in den vergangenen zehn Jahren thematisiert – aber fachpolitisch lange nicht ernsthaft bearbeitet. Nachhaltige Maßnahmen zur Stärkung der Attraktivität des Arbeitsfeldes wurden versäumt.

Im Rahmen des Fachtages der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGfH) und des Instituts für Sozialpädagogik der Technischen Universität Dortmund soll unterschiedlichen Akteur*innen aus den erzieherischen Hilfen die Möglichkeit geboten werden, sich auszutauschen und gemeinsam an Perspektiven zu arbeiten. Es geht um wechselseitige Erwartungen, aber auch um Ideen zur Gestaltung der Hilfen sowie um den Umgang mit den Anforderungen an Einrichtungen, den ASD und den PKD. Im Mittelpunkt der Tagung stehen Dialogforen mit den Schwerpunkten Qualifizierungsanforderungen an Fachkräfte, Anforderungen an die Ausbildung von Fachkräften, strukturelle Anforderungen und notwendige Bedingungen der Fachkräfteförderung in Organisationen sowie Begleitung des Berufseinstieges von Fachkräften. Zum Schluss fragt der Fachtag „Was ist zu tun?“. Wer kann hier was leisten? Wie rahmen sich Initiativen und Ideen zum Umgang mit den Folgen des Fachkräftemangels in der Sozialpolitik?